Nach über 15 Monaten und unzähligen Wochenendeinsätzen und fast 17 Meter Teufe, von denen 14 Meter (etwa 120 Tonnen Material) von Hand abgeteuft wurden, sind die Arbeiten am Rasenmähererdfall Ende Oktober beendet wurden.
Schon seit der ersten Jahreshälfte ging die Förderung aufgrund des langen und inzwischen immer mehr deformierten Schachts zunehmend langsamer. Gegen Ende konnten wir pro Arbeitseinsatz nur noch eine knappe Tonne Material fördern.
Mitte Oktober zeigte sich langsam, das eine Förderung so nicht mehr sinnvoll war. Die Seilfahrten verbrauchten einen Grossteil der Zeit, so dass selbst eine Person vor Ort bequem die Eimer füllen konnte.
Die Schachtringe verkanteten sich beim Nachrutschen zunehmend, bildeten grosse Zwischenräume und da wo sie wider zusammen kamen, bildeten sie einen starken Versatz. Durch die erhebliche Querbelastung rissen mehrere Schachtringe.
Am 2013-10-14 waren dann die Vorzeichen, dass es so nicht mehr weiter geht, unübersehbar: erst hatten wir durch ungeschickte Nutzung eines Vibrationsstampfers einen Standfuß unseres Dreibeins verbogen.
Dann begann die Winde aufgrund eines Defektes am Magnetschalter nach Lust und Laune die Fahrtrichtung zu wechseln. Dabei kippte ein Eimer voller Lehmwasser und gab dem Schachtposten einen für Höhlenforscher angemessenen Braunton. Dann stürzte ein Eimer voller Lehm mit vielleicht 25 kg Gewicht durch einen abreissenden Henkel in den Schacht. Der Eimer wurde von einer zu genau diesem Zweck eingebauten Schachtklappe aufgehalten, so das der Schachtposten darunter unversehrt blieb. Die aus Gerüstbohlen gefertigte Schachtklappe war danach aber Kleinholz, was ein mulmiges Gefühl hinterliess.
Derweil Sackte der Schacht anfangs gar nicht mehr weiter ab. Im Zuge der Grabungen sackte die Platte dann wie geplant weitere 50 cm nach unten. Allerdings zog sich dabei die Lücke im Schacht weiter auseinander bis ein Ring mit lautem Knall absackte und mit 45 Grad Schräglage hängen blieb. Ein sehr großer Tertiärhohlraum war zu sehen.
Das waren dann auch für unerschrockene Höhlenforscher genug Fingerzeige, dass es hier so nicht weitergeht.
Am folgenden Wochenende Hatte sich der Hohlraum unter der Platte dann von von 1,10 auf sage und schreibe 0,60 Meter verkleinert . Die Wände waren inzwischen so weich, dass sie die Platte wohl nicht mehr halten konnten. Die Schachtringe waren noch weiter auseinandergegangen, holten aber noch. Am Schachtkopf war nur der Lehm nicht aber die Ringe gesackt .
Glücklicherweise brauchten wir daher nur 1,25 m² Splitt um den unteren Hohlraum unter der Platte zu verfüllen. Den Rest haben wir dann um den Schachtkopf verteilt (1 m² Schotter und 0,75 m² Splitt).
Dann haben wir die Baustelle abgeräumt . Die Sackung soll über den Winter verfolgt werden, im Frühjahr werden wir das Gelände abschliessend sichern und renaturieren.
Wir danken den Inhabern des Gartens, in dem wir 15 Monate gewühlt haben, für die Engelsgeduld!
Hat dies auf Daheim & Unterwegs rebloggt.