Kluterthöhlensystem in neuen Sphären
Beim AKKH geht es zurzeit hoch her. So laufen bei der Vermessung der neuen Großhöhle in Engelskirchen Sonderschichten. Abwechslung vom wöchentlichen Einerlei der Neuentdeckungen brachte am Dienstag, den 2. April 2019, der Festakt zur Einweihung des Nationalen Naturmonuments Kluterthöhlensystem. Denn fast schon unbemerkt trat bereits am 13. März 2019 die entsprechende Schutzgebietsverordnung in Kraft. Somit empfängt mit der vierten bundesweiten Ausweisung als Nationales Naturmonument zum ersten Mal eine Höhle diese Weihen. Für die Stadt Ennepetal – offizielle Stadt der Kluterthöhle – war das natürlich Anlass genug, dieses fast schon historische Ereignis zu feiern. Etwa 140 geladene Gäste aus nah und fern waren der Einladung in das Haus Ennepetal gefolgt.
Den Reigen der Festredner eröffnete die Ennepetaler Bürgermeisterin Imke Heymann mit der Begrüßung und stellte dabei die besondere Bedeutung der Kluterthöhle für die Stadt heraus. Ursula Heinnen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW war hochkarätigster Gast und freute sich darüber, dass Sie als zuständige Ministerin die Ausweisung als Nationales Naturmonument vornehmen konnte. Als weitere Redner folgten Florian Englert (Kluterthöhle und Freizeit GmbH & Co. KG), Ursula Pabsch-Rother (Geologischer Dienst NRW), Dr. Volker Wrede (GeoPark Ruhrgebiet e. V.) und Dr. Heike Döll-König (Tourismus NRW e. V.)
Anders als zuletzt in der Quarks Folge über Höhlen im Fernsehen kam der AKKH nicht nur im Abspann vor, sondern wurde mehrfach erwähnt und die Leistungen der ehrenamtlichen Forscher hervorgehoben. Um das Ziel einer Ausweisung als Nationales Naturmonument zu erreichen, waren in den letzten Monaten und Jahren jedoch weniger speläologische Fertigkeiten als vielmehr Organisations- und Motivationstalent gefragt, was wie so oft dem Vorsitzenden des AKKH Stefan Voigt vorbehalten blieb. In seiner abschließenden Rede legt er auch die besondere Betonung auf ein Miteinander statt Gegeneinander mit dem solche und ähnliche Projekte nur gelingen können.
Es folgte die feierliche Enthüllung einer neuen Informationstafel direkt an der Kluterthöhle durch Frau Ministerin Heinen-Esser und Frau Bürgermeisterin Heymann. Anschließend hatten die Gäste die Möglichkeit, an einer Führung unter der Leitung von Stefan Voigt durch den Riffkalk der gesäuberten und neu beleuchteten Höhle teilzunehmen.
Am Samstag geht es dann wieder mit dem Maßband (heißt jetzt DistoX) ins Neuland – und das ist auch gut so.