Seit der Entdeckung im März diesen Jahres entwickelte sich das Windloch im Mühlenberg zur größten und spektakulärsten Höhle in der über vierzigjährigen Vereinsgeschichte. Doch das vermutlich größte Geheimnis des Mühlenbergs ist weiter ungelöst: Bereits seit Generationen suchen Natur- und Höhlenforscher den unterirdischen Weg des Walbachs zum Aggertal. Denn trotz der vielen entdeckten Höhlengänge von über 6.500 Metern Länge, fehlt auch im Windloch vom Walbach bislang fast jede Spur.
Nach Beginn der Fledermausschutzzeit im Windloch konzentrieren sich die herbstlichen Forschungsaktivitäten nun auf die Bachschwinden im Walbachtal. Auch dort besteht die Hoffnung, den Weg des Wassers weiter verfolgen zu können. Bereits vor etwa 20 Jahren wurde im Walbachtal mit großem Einsatz geforscht und dabei gelang es auch, einige Ponorhöhlen zu entdecken.
Was sich möglicherweise einfach anhört – dem Lauf des Baches unterirdisch folgen – gestaltet sich in der Praxis als schwierig. Zunächst muss das Tiefenniveau des unterirdischen Bachbettes erreicht werden, so dass man etliche Meter nach unten muss. Diese “Schächte” sind jedoch fast immer komplett mit eingespülten oder zuvor vorhandenen Steinen und Sedimenten gefüllt. Selbst der Einsatz von schwerem Gerät ist kein Erfolgsrezept, so dass es wie so oft auf die Ausdauer der Höhlenforscher ankommt.
Bereits lange vor den Höhlenforschern – als es noch um das tägliche Überleben ging – interessierten sich die Menschen für den Untergrund im Walbachtal. Denn neben dem Kalkstein ist hier auch Eisenerz zu finden. Und auch in den Ponorhöhlen finden man diese Vererzungen.
Vom Wurzelponor aus lässt sich der Walbach nicht verfolgen, obwohl die starke Bewetterung auf größere Höhlenteile hindeutet. Wo Luft und Wasser passieren können, kommen Höhlenforscher noch lange nicht durch. Am Endversturz besteht jedoch bereits eine akustische Verbindung zu einem weiteren Ponor. Die Suche nach dem Walbach wird weiter gehen.