Übernahme der Höhlen im westlichen Kluterthöhlensystem

Im Klutertberg in Ennepetal befindet sich nicht nur die gleichnamige Schau- und Riesenhöhle. In westlicher Richtung reihen sich, wie an der Perlenschnur gezogen, etliche weitere Höhlen aneinander, die zukünftig auch Teil des Nationalen Naturmonuments werden. Die Höhlenforscher vom Arbeitskreis Kluterthöhle e. V. hatten diese Höhlen zwar schon bislang betreut, jedoch konnte nun mit dem Kauf der entsprechenden Grundstücke die komplette Übernahme vollzogen werden – gleichsam eine gute Gelegenheit für neue Forschungsaktivitäten.

Bereits an den Höhlennamen lässt sich die Entdeckungshistorie nachvollziehen. Im Gegensatz zu der schon immer bekannten Kluterthöhle begann die Entdeckung dieser Höhlen mit dem Bau der Talbahnlinie in den 1880-er Jahren als die mehr als 1.300 m lange Bismarckhöhle angeschnitten wurde. Solches Einschmeicheln bei der Obrigkeit durch die Namensgebung wäre heute kaum noch denkbar.

Raum im Russenbunker. Durch die Öffnung gelangt man in einen weiteren Höhlenteil mit cremigem Höhlenlehm, wo aktuell noch nach Fortsetzungen gesucht wird. Foto: U. Brämer

Weiter westlich befinden sich zwei Mittelhöhlen – der Russenbunker und die Russenhöhle. Diese Namen entstammen einer Zeit als die Migration nach Deutschland noch zwangsweise erfolgte und die Höhlen missbraucht wurden. Im Gegensatz zur Russenhöhle ist der Russenbunker als Höhle stark durch Einbauten überprägt. In beiden Höhlen – aber besonders in der Russenhöhle – sind noch verschiedene Fortsetzungen möglich.

Die “Regenhalle” in der Russenhöhle. Von hier kann es durch verschiedene Gänge noch weiter gehen. Foto: U. Brämer

Eine besondere Herausforderung stellt der “Lebende Gang” in der Russenhöhle dar, der unter den Karstwasserspiegel abtaucht. Ein aktuelles Video ist hier zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=vztf0e3xagE

Höhlentauchen mal anders – nach dem Tauchgang im “Lebenden Gang” in der Russenhöhle. Foto: U. Brämer

Zwischen Russenhöhle und Russenbunker befindet sich die Wiedervereinigungshöhle, die (kaum überraschend) im Jahr der Wiedervereinigung entdeckt wurde und in der aktuell noch nach Fortsetzungen gesucht wird. Erst vor kurzem konnte mit Unterstützung der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld ein Tor zum Schutz dieser Kleinhöhle eingebaut werden.

Neben zwei weiteren Kleinhöhlen – der Rieselkluft und dem Schienenschluf – befindet sich noch zwischen Bismarckhöhle und Kluterhöhle das Hackerloch, das erst 2014 entdeckt und geöffnet wurde. Die erhoffte Verbindung zwischen den beiden Großhöhlen blieb aus. Aber zumindest sind aus den Hackern nun Höhleneigentümer geworden.

Last but not least gehören zu der Neuerwerbung nicht nur die sieben Höhlen, sondern auch der Klutertspring – die Hauptkarstquelle des Klutertberges.

Der Klutertspring entwässert aus dem Kluterthöhlensystem in die Ennepe. Foto: U. Brämer