Erdfallhöhle Schnellenbach

„Neue“ Höhle in Engelskirchen

Nach der spektakulären Entdeckung des Windloch im Mühlenberg 2019 besteht seitens der Höhlenforscher des AKKH natürlich die Hoffnung, weitere neue Höhlen in Engelskirchen zu finden. So wurde die Fledermausschutzzeit für die Exploration genutzt und tatsächlich mit der Erdfallhöhle Schnellenbach eine Neuentdeckung gemacht. Doch ganz so „neu“ ist die Höhle gleich in doppelter Hinsicht nicht.

Nicht nur Lehm, sondern auch Gesteinsblöcke mussten erst aus dem Weg geräumt werden.

Ein Hinweis der Grundstückseigentümerin brachte die Forscher um Stefan Voigt auf die Spur der Erdfallhöhle Schnellenbach. Bereits vor Jahrzehnten hatte sich ein Erdfall ereignet, der eine seinerzeit dann aber nicht befahrene und erforschte Höhle öffnete. Wie früher oftmals praktiziert, wurde der Erdfall zugeschüttet. Nachdem nun im Januar 2020 der Zugang tatsächlich gefunden, geöffnet und gesichert wurde, konnte die Höhle quasi neu entdeckt werden. Wie sich bei der weiteren Erforschung heraus stellte, sind die Höhlenforscher des AKKH jedoch diesmal nicht die eigentlichen Erstbefahrer gewesen.

Den großen Aufwand für die Sicherung sieht man dem Höhlentor nicht sofort an.
Zunächst geht es unterhalb eines Schachtrings in einen Raum, …
…der an einer Seite mit einer Mauer gesichert werden musste.

Nachdem der Eingangsbereich aufwendig gesichert war, wurde der Erdfalltrichter entlang einer nach unten ziehenden Kluft freigelegt. Dort angekommen wurde klar, dass die Höhlenforscher nicht die ersten waren: Am Gestein fanden sich Bearbeitungsspuren, die – wie in der Gegend nicht ungewöhnlich – auf spätmittelalterlichen Bergbau hindeuten.

Die Kluft zieht schräg nach unten und nur an der überhängenden Seite liegt das Gestein frei.

Bei dem letzten Einsatz konnte eine Engstelle geöffnet und ein waagerecht verlaufender Höhlengang freigelegt werden, der in einer Kammer mündet. Hier geht es hinter Blockwerk – noch nicht befahrbar aber einsehbar – weiter. Die Bewetterung lässt auf weitere Fortsetzungen hoffen. Derzeit ist die Höhle ca. 25 m lang.

Text und Fotos: U. Brämer