Sensation im Hardtberg – Tiefe Hardthöhle wächst zur Mittelhöhle an

Die bislang nur als 5 m Kleinhöhle bekannte Tiefe Hardthöhle im Stollen unter der Hardt in Wuppertal konnte durch mehrere Einsätze in den letzten Wochen auf nunmehr etwa 60 m erforscht werden. Am Samstag, den 18. April gelang dabei mit der Befahrung eines Hauptgangs in westlicher Richtung der bislang größte Schritt für die Höhlenforscher vom Arbeitskreis Kluterthöhle. Durch einen Seiteneinstieg über einen engen Schacht konnte der Hauptgang Richtung Stollen auch von der zweiten Seite erweitert werden, so dass nun auch ein direkter Zugang vom Hardtstollen möglich ist. Dazu erklärt der Vorsitzende des AKKH Stefan Voigt: “Was nun wie ein leichter Erfolg aussieht, ist das Ergebnis jahrelanger Bemühungen überhaupt die Betreuung und die Forschungserlaubnis für dieses Objekt zu bekommen. Dabei zahlt sich die kontinuierliche, jahrzehntelange Arbeit des Arbeitskreises aus, mit der wir uns das Vertrauen der offiziellen Stellen in der Region erarbeitet haben. Wenn ich zudem an einige Projekte der letzten Jahre denke, wie dem Rasenmäher-Erdfall in Gummersbach und dem Hackerloch in Ennepetal war es mehr als verdient und überfällig, auch mal auf ausgedehnte offene Gänge zu stoßen.”

Hardtstollen, Wuppertal, AKKH,
An mehreren Stellen gleichzeitig arbeiten sich die Höhlenforscher vom Stollen aus weiter in den Hardtberg vor. Foto: Günter Lintl

Eine Besonderheit der Tiefen Hardthöhle ist, dass Sie bis zum Anschnitt durch den Tunnelvortrieb vor knapp 50 Jahren – nur ein Wimpernschlag für ein Höhlenleben – unter Wasser stand. Entsprechend sind die meisten Gänge am Boden hoch mit nassem, klebrigem Lehm bedeckt.

Hardtstollen, Wuppertal, AKKH,
Ob die Höhlenforscher hier über die Gangprofile oder andere Größen berichten, ist nicht abschließend geklärt. Die Verschmutzung der Schlaze lässt zumindest die üppige Lehmverfüllung erahnen. Foto: Günter Lintl

Für weitere Entdeckungen wäre es wünschenswert, dass sich die Höhle über den ehemaligen Karstwasserspiegel hinaus öffnet, um auf weniger verlehmte Gänge zu stoßen. Der neue Hauptgang gab durch seinen leichten, stetigen Anstieg dazu zunächst Anlass zur Hoffnung. Doch vorerst endet der Gang in einer fast vollständigen Lehmverfüllung. Bewetterung im Gang werten die Höhlenforscher als Indiz dafür, dass es noch weiter geht.

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Der Ausbau des Stollens dient derzeit als “Ersatzboden” für die dort nicht mehr vorhandene Sohle. Foto: Günter Lintl
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Einige Nebengänge sind so eng, dass Man(n) sie nur unter größter Mühe befahren kann. Dass der AKKH dort als Kompensation junge Nachwuchsforscher einsetzt, ist jedoch nur ein Gerücht. Foto: Günter Lintl

Im Stollen konnte nun auch mittels Versorgung durch ein mobiles Stromaggregat die Beleuchtung in Betrieb gesetzt und die geplante Säuberung der Kalksteinwände vorbereitet werden.

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Die Beleuchtung des Stollens lässt seine Ausdehnung erst richtig erahnen. Foto: Günter Lintl

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