Windloch im Mühlenberg wächst weiter

2.000 m Ganglänge erreicht

Wenn Höhlen „wachsen“, meinen Höhlenforscher in den seltensten Fällen eine fortschreitende Hohlraumbildung im geologischen Sinne, sondern meist die Entdeckung, Vermessung und Dokumentation von neuen Höhlenteilen. Seit der Entdeckung des Windloch im Mühlenberg im März 2019 haben fast jeden Samstag Forschungseinsätze stattgefunden, so dass die Höhle Anfang Juni die 2.000 m Marke erreicht hat. Bis zu drei Vermessungsteams sind teilweise parallel im Einsatz, um das labyrinthische System zu dokumentieren. Dabei werden weiterhin bislang noch nicht befahrene Gänge gefunden, so dass kein Ende in Sicht ist. Wer mit der Höhlenforschung nicht so vertraut ist, wird möglicherweise überrascht sein, dass die erreichte Ganglänge von 2.000 m unter den deutschen Höhlen lediglich für einen Platz in den TOP 50 gut ist – sozusagen noch in der 3. Liga. Doch wohl keine andere Höhle „wächst“ derzeit so dynamisch wie das Windloch.

Die Gangprofile und Laugformen im Windloch lösen bei den Höhlenforschern Begeisterung aus. (Foto: A. Kolarik)
(Foto: A. Kolarik)

Bei dem Windloch handelt es sich um eine phreatisch entstandene Laughöhle, bei der sich eine große untere Etage und eine deutlich kleindimensionierte obere Etage gebildet haben. Dort wo die schützenden Deckschichten abgetragen worden sind und im Bereich der hohen Klüfte konnte Sickerwasserkorrosion Schächte bilden und Wandpartien überprägen. Wo die Klüfte eng benachbart und zum Teil zusammengewachsen sind, haben sich große Hallen gebildet.

Bei der Vermessung wird sofort auch der Weg markiert, denn … (Foto: A. Kolarik)
… auch am Boden befindet sich wie hier im Lehm unbedingt schützenswertes. (Foto: A. Kolarik)

Neben den typischen Tropfsteinen sind auch ausgewöhnliche Speläotheme wie Aragonit zu finden.

(Foto: A. Kolarik)
(Foto: A. Kolarik)
(Foto: A. Kolarik)
(Foto: A. Kolarik)